abacus digital ist ein Dienstleister-Netzwerk für freie Museumssoftware (Open Source). Wir fokussieren uns derzeit auf die Entwicklung von deutschsprachigen Standard-Konfigurationen für das freie Sammlungsmanagement-System CollectiveAccess, angepasst an die unterschiedlichen Museumssparten.
Collective Access
Das Sammlungsmanagement- und Dokumentations-System CollectiveAccess ist in Bezug auf Datenmodelle und Eingabemasken deutlich flexibler als die meisten kommerziellen Systeme und daher für den Einsatz in allen Museumssparten geeignet. Das wichtige Datenaustausch-Format LIDO wird ebenso unterstützt wie der Spectrum-Dokumentationsstandard; durch individuelle Metadatenprofile lassen sich auch verschiedene Standards kombinieren.
In einer Evaluation von 11 Sammlungsmanagementsystemen, die das Canadian Heritage Information Network im Jahr 2018 durchgeführt hat, rangiert CollectiveAccess mit 76 % der theoretisch erreichbaren Maximalpunktzahl auf einem hervorragenden 2. Platz und lässt damit die meisten der evaluierten kommerziellen Museumsmanagement-Systeme hinter sich, wie zum Beispiel Adlib von Axiell (68 %, Platz 7). Bereits seit 2013 ist CollectiveAccess vom französischen Ministerium für Kultur für den Einsatz an Museen im Rahmen des Qualitätssicherungsprogramms »Musée de France« zertifiziert. (Im deutschsprachigen Raum existiert bislang keine staatliche Zertifizierung für Museumssoftware.)
Zu den prominentesten Nutzern von CollectiveAccess im deutschen Sprachraum gehören die Münchner Stadtmuseen mit Lenbachhaus und Villa Stuck, international setzen zum Beispiel das Jüdische Museum Prag und das Museum of History & Industry in Seattle auf dieses System.
Vorteile freier Software
Freie Software ist lizenzkostenfrei und quelloffen (open source), das heißt der Programmiercode ist öffentlich. Im Gegensatz zu proprietärer Software sind Nutzer freier Software für die laufende Administration und den Support nicht an einen einzelnen Anbieter gebunden. Die Administration kann jederzeit durch einen anderen Dienstleister oder auch den Nutzer selbst übernommen werden. Auch Modifikationen der Software sind durch die freie Lizenz jederzeit möglich.
Datenbank-Strukturen sind offen dokumentiert, das heißt Nutzer sind nicht auf die Mithilfe eines privatwirtschaftlichen Softwareherstellers angewiesen, wenn es um Datenexport oder die Migration in ein anderes System geht. Damit werden ökonomische Lock-in-Effekte stark vermindert und Risiken wie etwa die Insolvenz eines proprietären Software-Anbieters gänzlich vermieden.
Nur mit freier Software setzen Museen auf eine zukunftssichere Basis und sind jederzeit Herr ihrer eigenen Daten. Inzwischen empfehlen viele Bundesländer wie zum Beispiel Schleswig-Holstein ausdrücklich den Einsatz von freier Software in allen öffentlichen Einrichtungen. Nicht zuletzt ist die große Kostenersparnis gegenüber kommerzieller Software ein gewichtiger Grund für den Einsatz von Open-Source-Lösungen.